Das Anthropozän Teil 1

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Zitate

 

  1. Francois Rene de Chateaubriand (1811): "Vor den Menschen waren die Wälder, nach ihnen kommt die Wüste!"
  2. Indianer-Häuptling Seattle (1854): "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann!"
  3. Indianer-Häuptling Seattle (1854): "Die Erde gehört nicht den Menschen. Der Mensch gehört zur Erde. Alles ist miteinander verbunden. Die Erde verletzen heisst, ihren Schöpfer zu verachten!"
  4. Bibel: "Jeden Rat den ich gab, habt ihr ausgeschlagen. Meine Mahnung gefiehl euch nicht. Darum werde auch ich lachen, wenn euch Unglück trifft, werde spotten, wenn Schrecken über euch kommt!"
  5. Bibel: "Wer Wind sät, wird Sturm ernten!"
  6. Konfuzius: "Der Mensch hat 3 Wege, klug zu handeln. 1. Durch Nachdenken, das ist das Edelste; 2. Durch Nachahmen, das ist das Leichteste; 3. Durch Erfahrung, das ist das Bitterste!"
  7. Koran: "Die Natur ist eine Leihgabe, die Gott den Menschen gewährt!"
  8. Arthur Schopenhauer: "Beklagte man ehemals die Schuld der Welt, so sieht man jetzt mit Grausen an die Schulden der Welt"
  9. Albert Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher!" 
  10. Gandhi: "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier"
  11. Barack Obama: "Wir sind nicht die letzte Generation, die den Klimawandel erleben wird, aber die letzte Generation, die etwas gegen den Klimawandel tun kann!"
  12. Stephen Hawking:" Im Jahre 2600 wird die Menschheit, Schulter an Schulter leben. Der Energieverbrauch wird die Erde zum Glühen bringen!"
  13. Martin Luther King: "I have a dream!"
  14. Gottfried Wilhelm Leibniz: "Theodizee-Frage: Wo ist Gottes Gerechtigkeit, angesichts des vielen Übels der Welt? Wie kann er uns das antun?"

 

1) Begriffserklärung

 

  • Seit der Entstehung unseres Planeten durchläuft die Erde verschiedene Zeitalter. 
  • Diese lassen sich zeitlich genau datieren und hinterlassen Spuren im Gestein sowie in Sedimentablagerungen & Eisbohrkernen.
  • Beispielhafte geologische Zeitalter sind z.B.: Das Hadaikum (Entstehung der Erde), das Archaikum (Älteste Spuren des Lebens auf der Erde), das Kambrium (Entstehung des Lebens auf der Erde), Trias, Jura, Kreide (Aufstieg der Reptilien und Dinosaurier), Paläozän (Aufstieg der Säugetiere & Vögel).
  • Die Erde befindet sich seit ca. 9.700 v. Chr. im geologischen Zeitalter Holozän. Diese geologische Grenze markiert das Ende der Eiszeit sowie das Ende des "Jägers und Sammlers".
  • Unzweifelhaft hat der Mensch die Erdoberfläche geografisch massiv verändert und somit seine Spuren im Gestein hinterlassen.
  • Es obliegt nun der internationalen Expertenkommission für Stratografie geologische Daten & Beweise zu sammeln und eine Entscheidung sowie genaue Datierung zu treffen!

 

2) Zeitalter

 

1) SteinzeitZeitalter: 2.500.000 v. Chr. bis 2.200 v. Chr.
2)BronzezeitZeitalter: 2.200 v. Chr. bis 800 v. Chr.
3)EisenzeitZeitalter: 800 v. Chr. bis 500 n. Chr.
4)MittelalterZeitalter: 500 n. Chr. bis 1500 n. Chr.
5)NeuzeitZeitalter: 1500 n. Chr. bis 2020ff.
6)Anthropozän 

 

3) Die Merkmale des Anthropozäns

 

  • Das Metanarrativ des Anthropozäns begann vor allem mit der "großen Beschleunigung" ab 1950! 
  • Das menschliche Handeln (Ausstoss von Treibhausgasen, Aerosole/Feinstaub/Flugasche aus Industrieanlagen, Fahrzeugen, Flugzeugen, Radioaktivität aus Atomtests, Plastik-Vermüllung) erfasst durch Winde, Meeresströmungen, Niederschläge auch den letzten Winkel der Erde! Kein Flecken der Erde ist mehr unberührt!
  • Die Technosphäre: Nutzung von Material, Energie, Edelmetallen, Rohstoffen, Produkten, Gegenständen jeglicher Art, z.B.: Autos, Flugzeuge, Raumschiffe, Straßen, Flughäfen, Satelliten, Häuser, Autobahnen, Brücken, Kanäle uvm.! Die anthropozäne Technosphäre hat ein Gesamtgewicht von 30 Billionen Tonnen!
  • Die industrielle Revolution brachte erhebliche "Fortschritte" in der Herstellung, Produktion, Haltbarkeit von Nahrungsmitteln. Wertvoller Humus, Ackerboden, Wälder werden durch Dünger, Stickstoffe, Pestizide, Insektizide, Glyphosat, Schwermetalle, Giftstoffe, Schadstoffe unweigerlich belastet! Geschmacks- und Konservierungsstoffe werden Lebensmitteln beigefügt und somit das natürliche Haltbarkeitsdatum verlängert. Folgende "Zutaten" befinden sich in diversen Lebensmitteln: Schwermetalle (z.B.: Cadmium, Blei, Quecksilber, Aluminium), Giftstoffe (z.B.: Arsen, Dioxin), Schadstoffe (z.B.: Mineralöle, Benzoesäure, Acrylamid, Phosphor);
  • Die Resilienz von Tieren sowie der "Mutter Natur" wird auf eine extrem harte Probe gestellt! Das Sterben von Pflanzen- und Tierarten wird bereits als das erdgeschichtlich 6. Massenausterben bezeichnet;
  • Artfremde Tierhaltung (Zoo, Zirkus, Terrarium, Aquarium, Massentierhaltung; Käfig, Stall); Tierquälerei (Kämpfe) sowie industrielle, gesellschaftlich geduldete und zum Teil staatlich finanzierte Tierversuche & Tiertötungen (Vorsatz, Spaß, Jagd, Nahrung, Mode-Accessoires, klinische & medizinische Forschungen, Kleidung, Forschungseinrichtungen);
  • "Mobile Pandemien": Extrem leichte Übertragung von Krankheitserregern, Viren & Seuchen (Corona, Spanische Grippe, Vogelgrippe, HIV, Hanta, Ebola, Pocken, Pest, Tuberkulose, HPV) durch internationale Mobilität (Flugzeuge, Schiffe) & Urbanisierung hin zur Bildung von Großstädten und sogen. Mega-Citys;
  • Veränderung von Natur & Fauna sowie das Massensterben der einheimischen, indigenen Bevölkerung auf zuvor isolierten Kontinenten in Nord- und Südamerika sowie Australien;
  • Invasive Arten bzw. Artenaustausch (Tiere, Insekten, Pflanzen, Samen, Pilzen, Sporen, Viren) durch den Schiffs-, Flugverkehr bzw. Einfuhr/Import auf zuvor isolierten Kontinenten;
  • Massiver Eingriff in das Ökosystem der Erde (Albedo-Effekt, Rodung, Belastung von Umwelt, Natur, Landschaft, Humus, Gewässer, Weltmeere, Klima, Korallenriffe), z.B.: Megaherbivoren-Theorie: Komplette Veränderung von Landschaften durch die Dezimierung der großen Pflanzenfresser (Elefanten etc.);
  • Zunahme von Todeszonen in den Gewässern, Seen & Ozeanen;
  • Geologische Funde von Metallen, chemischen & biologischen Stoffen, radioaktiven Staubs, Kunststoffen (vor allem Plastik), Beton, Flugasche uvm. in den Gesteinsschichten und Bodensedimenten;
  • Einsatz von Gentechnik;
  • Manipulation des "natürlichen genetischen Flaschenhalses": a) bei Tieren: Tierzüchtung. Tiermast durch Antibiotika, Tierversuchen, b) bei Menschen: Krebsbehandlung, Stammzellen- und Knochenmarktherapie, c) bei Krankeitserregern, Nahrungsmitteln ...;
  • Wider der Natur: Impfungen (Vorbeugung von Krankheiten), Medikamente, Hormonpräparaten, Blutransfusionen, Operationen, Chemo- und Stammzellentherapien, Verlängerung des Lebens (Lebenserhaltende Maßnahmen);
  • Einsatz von hormonbildenden Chemikalien;
  • Einsatz von Fluorkohlenstoffen (Nahrungsmittelverpackungen, Textilien, Haushaltsgegenstände, Möbel etc.);
  • Veränderung von chemischen Elementen und Herstellung "elementfremder" Produkte, z.B. Latex, Geopolymere, Beton, Silikon, Plastik ...;
  • Domestizierung ehemals wiilder Tiere (Wölfe, Wildkatzen etc.) und somit Schaffung neuer Tierarten (Hunde, Katzen etc.);
  • Züchtungen in der Pflanzen-, Natur- und Tierwelt;
  • Beherrschung der 4 Naturkräfte (Schwache Kernkraft, starke Kernkraft, Gravitation, Elektronmagnetismus);
  • Veränderung der geologischen Erdoberfläche (Tiefbau, Bergbau, Deiche, Förderung von Rohstoffen, Mineralien, Marmor und Edelmetallen);
  • Veränderung des Erdorbits (Satelliten, Raumstationen, Weltraumschrott);
  • Schaffung neuer chemischer Elemente (z.B.: Fluor-Kohlenwasserstoff oder Bohrium), die im Labor und somit nicht von der Natur erzeugt werden;
  • Schaffung neuer Mineralien;
  • Schaffung neuer Bakterien (U.a. Hefe-Kulturen in Brauereien oder in havarierten Kraftwerken);
  • Schaffung eines neuen Aggregatzustandes (Plasma) neben den bereits vorherrschenden Aggregatzuständen: Gasförmig, Fest, Flüssig, Radioaktiv, Kristallin & Granulat;
  • Schaffung neuer Wolkenarten: Homogenitus oder Homomutatus;
  • Massiver Eingriff in das Klima (Modelle deuten eine Verschiebung natürlicher Eiszeit-Zyklen an)!;
  • Eingriff in die Selbstregulierungs-/Selbstheilungskräfte der Natur (z.B.: Grüne Lunge der Regenwälder; wertvolle Naturapotheke);
 

© Copyright: NASA (26.08.2019)

 

  • Regenwälder haben vor allem auf dem südamerikanischen Kontinent eine Reihe von fantastischen Eigenschaften!
  • Zu nennen sind u.a.:
  • Eine gigantische Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren;
  • Die Naturapotheke (Medikamenten-Entwicklung gegen Krebs, Alzheimer, Demenz);
  • Gigantischer Sauerstoffproduzent;
  • Klima-Entwickler durch Verdunstungseffekte!

 

  • Das annus horribilis 2019: Ein absolutes Horrorjahr durch menschliche Fehlaktivitäten flankiert und aktiv ermuntert durch staatliche Impressarios mit fehlgeleiteten Unrechts- und Umweltbewusstsein führte zu Waldbränden in den arktischen Gebieten in Kanada, Alaska, Grönland sowie Sibieren als auch im Amazonas-Regenwaldgürtel!
  • Waldbrände mit völlig unkalkulierbaren Entwicklungen, u.a. für das Klima und der Sauerstoffproduktion! Stand: 27.08.2019 wurden allein im Amazonas binnen kürzester Zeit (17.08. bis 22.08.2019) 471.000 Hektar Regenwald durch Waldbrände zerstört! Auf der Nordhalbkugel fielen 13,4 Millionen Hektar, Waldbränden zum Opfer!
  • Wissenschaftlich erwiesen ist zum Einen, dass Staubteilchen und Aerosole bereits in der Vergangenheit massiven Einfluss auf das Weltklima hatten und zum Anderen die Brandrodungen und aktiven Waldbrände die Wind- und Niederschlagszonen durch die fehlenden Barrieren der Regenwälder (Indirekt vergleichbar mit den Bergen sowie Verdampfung des Wassergehaltes) änderten! Zudem kommt freilich eine Erhöhung des Kohlendioxidgehalts und gleichzeitiger Minderung des Sauerstoffgehalts in der Atmosphäre!

 

4) Das anthropozäne Höhlenmenschen-Prinzip

 

  • Es umschreibt die anthropozäne Evolution von Erfindungen!
  • Das Höhlenmenschen-Prinzip wird umgangssprachlich so beschrieben: "Hinter dem Ofen hervorlocken"! Steinzeitmenschen verliessen ihre Höhle nur zur Jagd, zum Feuerhüten, zur "Brautschau" oder in den Kategorien: Angeben bzw. Prahlerei!
  • Erfindungen und Erfolge hängen u.a. von folgenden Faktoren ab: 
  • "Die Zeit ist reif";
  • Kosten;
  • Nutzen;
  • Werbung;
  • Markt; 
  • Zeitgeist;
  • Zielgruppen; 
  • Risiken;
  • Qualität;
  • Ethik;
  • Innovationen; 
  • Weiterentwicklung;
  • Umweltbewusstsein;
  • Tierschutzbewusstsein; 
  • "Vom Nischen- zum Massenprodukt"; 
  • staatliche Förderung (Kapital, Gesetzgebung, Steuern, Startups); 
  • Gesellschaftliche Akzeptanz!
  • Als Beispiele evolutionärer Quantensprünge von Erfindungen dienen u.a.: 
  1. Fortbewegungsmittel (Boote, Schiffe, Pferde, Kutschen, Fahrräder Autos, Flugzeuge, Raumschiffe);
  2. Landwirtschaft (Äcker, Böden. Zucht & Doemstizierung von Tieren & Pflanzen, Gentechnik, Chimären/Mischwesen);
  3. Unterbringung (Höhlen, Zelte, Steinhäuser, Holzhäuser, Häuser, Hochhäuser); 
  4. Kunst (Höhlenmalerei, Architektur, Stelen, Reliefs, Bilder, Steine, Münzen, Bücher, Fotokameras, Digitalkameras); 
  5. Telekommunikation (Steintafeln, Papiere, Bücher, Telefone, Kinos, Fernseher, Multimedia, Satelliten); 
  6. Kommunikation (Papyrus, Post, Briefe, Computer, Email, soziale Medien); 
  7. Globalisierung (Schiffe, Flugzeuge, Computer, Internet); 
  8. Speicherung (Tontafeln, Steintafeln, Buchdruck, Kopiergeräte, Computer, Speichermedien); 
  9. Kommunikation (Gespräche, Telefone, Handys, Smartphones); 
  10. Waffen (Steine, Äxte, Schleudern, Speere, Pfeile, Gewehre); 
  11. Energie (Feuer, Rohstoffe, Mineralien, Strom, fossile Energien, erneuerbare Energien);
  12. Medizin (Heilkräuter, Scharlatane, Doktoren, Krankenhäuser, Operationen, Röntgen, Blutspenden, Transplantationen, Medikamente, Kuren, Heiltherapien, Stammzellentherapien, Krebstherapien);
  13. Nahrungsherstellung (Jagd, Feuer, spezialisierte Berufe, Restaurants, Fabriken);
  14. Währung (Tausch, Handel, Muscheln, Münzen, Papiergeld, Börsen, Kreditkarten);
  15. Erkundung des Weltraums (Beobachtung, Teleskope, Observatorien, Weltraumorganisationen, Satelliten, Raumschiffe, Raumstationen, Sonden).
  • Eine Besonderheit stellt das sogen. "Leap Frogging" dar, dem sogen. Bocksprung!
  • Hiermit wird das Phänomen beschrieben, dass Länder in den Infrastrukturbereichen Automobilen, Forschung, Informationstechnik, Industrie 4.0, Internet, Mobilfunk, Raumfahrt, Strom, Telefonie, Verkehr etc. bestimmte Entwicklungsstufen durch eine kostengünstige Weiterentwicklung von Erfindungen, Patenten, Produkten erreichen, während dessen die anderen Länder zur Aufrechterhaltung dieser Infrastruktur fortlaufend Investitionen tätigen müssen! 
  • Als Beispiele dienen der komplette Umstieg von Ländern auf erneuerbare Energien; der Verzicht auf den Energieträger Kohle; Elektroautos; Umstieg auf die Industrie 4.0; der Ausbau der Internet- und Mobilfunknetze, während andere Länder mühsam alle Technik-Evolutionsstufen (Straßen, U-Bahnen, Telefon-, Internet- und Mobilfunknetze, Stromleitungen) durchliefen!

 

5) Die Jahrhundertprobleme

 

  • Vorwort: Der anthropozäne Mensch usurpiert und unterdrückt den Planeten Erde und somit freilich auch Tiere, Pflanzen, Humus, Böden und Meere mit unvergleichlicher Brutalität! Getreu dem Motto: "Nach mir die Sintflut" verschafft sich jedoch die Menschheit eine ganze Reihe von existenziellen Folgen nicht nur für seine Species, sondern für die Artenvielfalt und der Schöpfung!
 
  • Klimawandel;
  • Demografie;
  • Bevölkerungswachstum (vor allem in den Entwicklungsländern);
  • Globalisierung;
  • Neobiota;
  • Wandel oder Verknüpfung eines Industrie- zum bzw. mit Dienstleistungsstaats;
  • Armut;
  • Der Kampf gegen Krankheiten: Anitbiotikum-Resistenz;
  • Soziale Grundsicherung (Pensionen, Rente, Arbeitslosigkeit, Existenzminimum, Arbeitsplatzsicherung, Krankheitsversorgung) auf dem Prüfstand;
  • Die Endlichkeit des Phosphors und aller industriellen Rohstoffe;
  • Eingriff in die Nahrungskette (Kryll & Plankton);
  • Der Kampf gegen Hunger;
  • Ausdehnung von Klimazonen (Wachstum des Tropengürtels um 60 Kilometer/Jahrzehnt);
  • Trinkwasserknappheit (Süßwasser).

 

6) Die planetaren Grenzen

 

  • Nach dem Living Planet Report 2016 des WWF gibt es planetare Grenzen! Die Überschreitungen mit den Eingriffen in das Ökosystem der Erde birgen erhebliche Risiken! Nach aktuellen Analysen haben bereits 5 Bereiche die planetaren Grenzen überschritten! 

 

Im einzelnen sind es folgende 9 Bereiche:

 

  1. Unversehrtheit der Biosphäre;
  2. Klimawandel;
  3. Versauerung der Ozeane;
  4. Landnutzungswandel;
  5. Nicht nachhaltiger Wasserverbrauch;
  6. Störungen von biogeochemischen Kreisläufen;
  7. Aerosole in der Atmosphäre;
  8. Belastung durch Chemikalien;
  9. Ozonbelastung in der Stratosphäre.

 

7) Die Überlastung der Erde nimmt zu
 
 
  • Der Mensch verbraucht mehr natürliche Ressourcen, als die Erde zur Verfügung bereit hält! Sowohl für jedes Land als auch für die globale Welt wird ein Index errechnet, wonach ab einem bestimmten Tag  mehr Ressourcen verbraucht werden, als der Planet Erde zur Verfügung stellen kann!
  • Die Ermittlung erfolgt durch den sogen. ökologischen Fussabdruck, welcher durch das Network Global Footprint errechnet wird! 
  • Die gesamte Menschheit verbrauchte im Jahre 2024 die natürlichen Ressourcen von umgerechnet 1,75 Erden!
  • Im Jahr 2024 lag der Überlastungstag am 01.08.2024!
  • Die natürlichen Ressourcen liegen insbesondere im Bereich von Humus, Nahrung, Wälder, Ackerland, Wasser, Rohstoffen, Holz, Verkehr, CO2-Emmissionen! Außer Betracht fallen mineralische Rohstoffe wie z.B.: Erdöl, Erdgas, Mineralien, Metalle, Erze etc.
  • Als Zeiger dienen hierbei die:
  • Überfischung;
  • Verluste und Verschlechterung von Tieren, Natur & Fauna;
  • Artensterben bzw. Zunahme von bedrohten Tierarten;
  • Zerstörung von Ökosystemen (Regenwälder, Korallenriffe ...);
  • Verschmutzung, Versauerung und Todeszonen der Ozeane;
  • Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre & Ozeanen;
  • Verschmutzung & Verunreinigung der Böden und des Humus;
  • Verschwendung von Wasser;
  • Rodung von Wäldern sowie
  • CO2-Ausstoss!

 

Auswahl: Erdüberlastungstag (Stand: 09.09.2024)Land
11.02.2024Katar
20.02.2024Luxemburg
04.03.2024Vereinigte Arabische Emirate
14.03.2024USA
15.03.2024Kanada
05.04.2024Russland
02.05.2024Deutschland
 
 
  • Das Netzwork Global footprint errechnete in den Zeiträumen 1961-2010 den Erdenverbrauch von vielen Ländern. Der Focus soll hier auf die Top 4 der weltgrößten Wirtschaften gerichtet werden!
 
 
Jahr
Weltweit
BRDUSAChinaJapan
1961
0,73
3,33,10,02,0
1970
1,01
5,45,70,24,3
1975
1,09
5,25,70,34,2
1980
1,18
5,75,80,44,0
1985
1,19
5,15,50,54,0
1990
1,29
5,25,80,64,9
1995
1,32
4,35,91,05,0
2000
1,38
3,76,31,04,8
2005
1,54
3,66,61,84,5
2010
1,67
3,55,12,41,1
2022
1,75
3,05,12,42,9


  • Deutschland erreichte im Jahre 2024 den Erdüberlastungstag bereits am 02.05.2024. Das entspricht den Verbrauch von 3 Erden! 

8) Die Hockeyschlägerkurve
 
 
  • Anstieg der Erdüberlastung;
  • Anstieg der Artensterben;
  • Anstieg des Verlusts oder der Verschlechterung von Lebensräumen;
  • Anstieg der Neobiota;
  • Anstieg der Umweltverschmutzung;
  • Anstieg der Luftverschmutzung;
  • Anstieg der Lichtverschmutzung;
  • Anstieg der Gewässerverschmutzung;
  • Anstieg von Wetterkapriolen, Jetstream-Anomalien, Klimaanomalien und Naturkatastrohen;
  • Anstieg von Kosten zur Bewältigung von Naturkatastrophen (Insbesondere Versicherungen);
  • Anstieg des CO2 in den Ozeanen und deren Versauerung;
  • Anstieg der Todeszonen und Algenteppichen in den Gewässern, Seen & Ozeanen;
  • Anstieg der Treibhausgase (Lachgas, Methan und CO2) sowie des Wasserdampfes;
  • Anstieg der Oberflächentemperaturen;
  • Anstieg von Klimabedingten Gesundheitsrisiken, Not- sowie Todesfällen;
  • Anstieg des Albedo-Effekts;
  • Anstieg der Weltbevölkerung;
  • Anstieg von Hungersnöten;
  • Anstieg von Klimaflüchtlingen;
  • Anstieg der neuen Materialien;
  • Anstieg des Verlusts an (tropischen) Wäldern;
  • Anstieg des Verlusts an Eis (Arktisches Meer, Grönland, Antarktis, Gletscher ...);
  • Anstieg der Belastung von Luft, Humus, Böden;
  • Anstieg des Verbrauchs von Düngemitteln, Insektiziden, Pestiziden, Gifte;
  • Anstieg des Energieverbrauchs, Rohstoffabbaus und deren Endlichkeit (Fossile Energien, Sand, Metalle, Seltene Erden, Phosphor, Kernenergie);
  • Anstieg des Wasserverbrauchs;
  • Anstieg des Metall- und Plastikverbrauchs;
  • Anstieg des Plastikmülls und des Mikroplastiks;
  • Anstieg des Verlusts an Süßwasserspeichern und-vorräten (Gletschern, Grundwasserpegeln, Ewiges Eis, Wäldern, ...);
  • Anstieg des Meeresspiegels;
  • Anstieg von Korallenbleichen;
  • Anstieg von Sterbefällen bei Antibiotikaresistenten Bakterien und Krankenhauskeimen;
  • Anstieg von Lebensmittelskandalen;
  • Anstieg von Allergien.
 
 
9) Die Kettenreaktion des Anthropozän (Kipp-Elemente)
 
  • Klimawandel;
  • Wachstum der Weltbevölkerung;
  • Wachstum des CO2 Anteils in der Atmosphäre & Ozeanen;
  • Neobiota (Invasive Arten);
  • Wachstum des Verbrauchs der natürlichen Ressourcen der Erde;
  • Wachstum der verarbeitenden Industrie;
  • Rückgang der Fortpflanzungsfähigkeit (Eier & Spermien) sowie Schwangerschaftskomplikationen (Früh- oder Fehlgeburten, Fehlbildungen durch DNA-Veränderungen);
  • "Seuchenalarm" durch eine Isolationsbefreiung von zuvor abgeschirmten Krankheitsinseln (HIV, Zika, Lyme-Borreliose etc.);
  • Auffallender Anstieg von "Industrie-Krankheiten": Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, Zucker-Industrie, HIV, Hepatitis, Tumoren, Allergien sowie kognitiven Leistungseinschränkungen;
  • Höhere Lebenserwartung;
  • Auffallender Anstieg von "Alters-Krankheiten" durch die höhere Lebenserwartung: Parkinson, Alzheimer, Demenz;
  • Umkehrung der "Alterspyramide" in den Industriestaaten hin zur "Alters-Urne";
  • Umkehrung der "Säuglingsquote": Rückgang der Neugeborenen in den Industriestaaten sowie Anstieg der Säuglingsquote in den Entwicklungsländern;
  • Lebensmittelkrise durch die sich abzeichnende Endlichkeit von Phosphor in den nächsten 20-50 Jahren;
  • Lebensmittelkrise durch den Mangel an lebenswichtigem Proteinen, welche vor allem durch den Verzehr von Fischen aufgenommen wird;
  • Rückgang der landwirtschaftlich nutzbarer Flächen;
  • Rückgang der Lebensräume von Pflanzen & Lebewesen;
  • Rückgang der Artenvielfalt von Pflanzen & Lebewesen;
  • Rückgang des Sandes an den Küsten & Stränden;
  • Die Korallenbleiche;
  • Eingriff in die Nahrungskette (Kryll & Plankton);
  • Knappheit des Trink- bzw. Süßwassers & Nahrungsmitteln (Anzahl von Kalorien, Proteinen, Vitaminen;
  • Verunreinigung von Luft, Wasser, Humus & Böden;
  • Eingriff in die Klima-Zyklen;
  • Aussterben von Pflanzen & Lebewesen;
  • Änderung der Biochemie von Nutzpflanzen, Obst und Getreide (Vitamine, Proteine, Kalorien);
  • Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln;
  • Lärmverschmutzung von Ozeanen (Schifffahrt, Bergbau, Energieanlagen);
  • Lichtverschmutzung durch künstliche Lichtquellen;
  • Verschmutzung der Meere (Plastik, Gifte, Schwermetalle, Stickstoff, Phosphate, Pestizide);
  • Rückgang von Kohlenstoffsenken (Regenwälder, Wälder, Moore, Ewiges Eis) hin zu Kohlenstoffquellen (Freigabe von Treibhausgasen wie Kohlendioxid oder Methan);
  • Veränderung von Klima-, Vegetations-, Insekten-, Wind-, Niederschlagszonen sowie des sogen. Feuergürtels nach Norden.
  • "Unnatürliche Neobiota": Wanderungen von Insekten, Tieren und Pflanzen.
 

10) Die Ausbeutung des Naturkapitals

 
  • Mit dem Ende des Menschen als Jäger und Sammler (Ende der letzten Eiszeit vor ca. 9.700 v. Chr.) wurde der Mensch zunächst sesshaft, und begann mit der Eroberung des Planeten Erde sowie ihren reichhaltigen Schätzen.
  • Der Eintritt in das Anthropozän viele tausende Jahre später - spätestens nach dem Beginn der industriellen Revolution - setzte sodann einen unnatürlichen Teufelskreislauf in Gang!
  • Mutter Natur hat einen unglaublichen und reichhaltigen Schatz zu bieten! Diese Schätze sind u.a.:
  • Artenvielfalt;  
  • Bestäubung;
  • Bodenqualität;
  • Energie;
  • Filterung von Wasser und Luft;
  • Humus;
  • Katastrophenschutz (Erosionen, Hochwasser, Lawinen, Moränen, Überschwemmungen  ...);
  • Klima;
  • Korallenriffe;
  • Lebensräume;
  • Luftqualität;
  • Mineralien;
  • Nährstoffkreislauf;
  • Nahrungsmittel;
  • "Natur-Apotheke";
  • Photosynthese;
  • Regulierung von Schädlingen und Krankheiten;
  • Rohstoffe;
  • Treibhausgasspeicher;
  • Trinkwasser;
  • Wasserqualität.
  • Weitere Naturkapitale sind z.B.
  • Ästhetik;
  • Bildung;
  • Denkfabrik;
  • Erholung;
  • Freizeitaktivitäten;
  • Gesundheit;
  • Inspiration;
  • Lebensqualität;
  • "Natur-Wunder";
  • Philosophie;
  • Spiritualität;
  • Sternenhimmel;
  • Wohlbefinden!

 

  • Im Zuge des anthropozänen Klimawandels stehen die Menschen sowie die handelnden Politiker, Organisationen & religiösen Oberhäupter vor einer Herkulesaufgabe: Gerechte Verteilung des Naturkapitals; Erhaltung der Artenvielfalt, strukturelle Steuerung des Kampfes gegen den Klimawandel uvm.!

 

11) Das Eis der Kryosphäre schmilzt!

Dieses Bild stammt von der Künstlerin Sabine Andrea Kästel (Facebook-Seite), die mir freundlicher Weise dieses Bild zur Verfügung stellte. 

 
  • Die Kryosphäre umschreibt das gebundene Eis in den Meeren, Kontinenten, Gletschern, Höhlen, Permafrostböden sowie den Eiskristallen in den Wolken!
  • Bedenklich ist die Tatsache, dass lediglich 2,5% des auf dem Planeten Erde vorhandenen Wassers, Süßwasser ist! Die Kryosphäre ist ein gigantischer Süßwasserspeicher und umfasst 75% aller Süßwasser-Vorkommen auf dem Planeten Erde (Stand 2016)!
  • Der Weltklima-Rat (IPCC) stellte in seinem 5. Sachstandsbericht 2014 alarmierende Fakten fest!
  • Zwischen 1979 bis 2012 hat das Volumen des arktischen Meereises zwischen 3,5 bis 4,1% pro Jahrzehnt abgenommen!
  • Im selbigen Zeitraum hat das Volumen des antarktischen Meereises zwischen 1,2 bis 1,8% pro Jahrzehnt abgenommen!
  • Der globale Meeresspiegel stieg im Zeitraum von 1901 bis 2010 um ca. 20 cm, an!
  • Ebenfalls werden Rückgänge der Permafrostböden (Mind. 37 bis 81%) sowie Gletscher (Mind. 15 bis 55% oder 35 bis 85%) prognostiziert!
  • Inselstaaten sowie Staaten & Städte, welche entweder unter dem Meeresspiegel oder in unmittelbarer Küstennähe liegen, sind in ihrer Existenz bedroht! Beispielhaft wären Südsee-Inseln, Teile der Niederlande, Bangladesch, Teile der norddeutschen Tiefebene sowie der US-anerikanische Bundesstaat Florida zu nennen!

 

  • Bei anhaltendem anthropozänen Klimawandel und Temperaturanstieg wird ein Anstieg des Meeresspiegels von mind. 50cm bis 2 Metern im Jahr 2100 erwartet! In den darauf folgenden Jahrhunderten wird der Meeresspiegel um bis zu 7 Meter weiter ansteigen!
  • Für die Jahre 2002 bis 2011 ist ein Rückgang des grönländischen Eisschildes von 215 Milliarden Tonnen pro Jahr sowie des antarktischen Eisschildes von 147 Milliarden Tonnen pro Jahr, registriert worden!
  • Die Ausdehnung des arktischen Meereises nahm in den Sommermonaten der Jahre 1979 bis 2016 um 17% pro Jahrzehnt ab!
  • Der antarktische Eisschild verliert nach einer Forschungsstudie aus dem Jahre 2018 jährlich ca. 220 Milliarden Tonnen an Eismasse! Seit den beginnenden Analysen ab dem Jahre 1992 bis zum Jahre 2017 sind zwischen 1,5 und 4 Billionen Tonnen an Eismassen geschmolzen! Der galoppierende Verlust der Eismassen setzte vor allem ab den Jahren 2012-2017 mit einem Verlust von 40% der oben angegebenden Menge, ein! Vor dem Jahre 2012 waren lediglich ca. 79 Milliarden Tonnen an Eismassen zu verzeichnen! Betroffen ist vor allem die Westantarktis! Der Meeresspiegel steigt dadurch um ca. 0,6 Millimeter/Jahr, an!

 

  • Indikatoren für die Belastbarkeit der Eisdecken sind z.B.
  • a) das Verhältnis Neuschnee & Eisbildung/Abschmelzrate (Speziell im Hochsommer auf der Nordhalbkugel);
  • b) Temperaturanstiege;
  • c) Albedo (Zunahme dunkler Flächen/Abnahme heller Flächen);
  • d) Änderungen von Meeresströmungen, Windgeschwindigkeiten und -strömungen;
  • e) Eisfreie Korridore im Nordatlantik für den Schiffsverkehr;
  • f) Anomalien im Höhenwind (Jetstream);
  • g) Abschmelzende Eisberge;
  • h) "Aussüßung" der Meeresströmungen (Verhältnis Süßwasser/Salzwasser);
  • i) "Wärmere" Unterwasserströmungen;
  • j) Antarktischer Föhn!

 

Durchschnittstemperaturen Nordpol und Südpol

 

  • Die Durchschnittstemperaturen am Nordpol liegen bei ca. - 20 Grad Celsius, währenddessen am Südpol die Durchschnittstemperaturen bei ca. - 49,3 Grad Celsius liegen!
  • Die Gründe hierfür sind vielerlei! Der Südpol ist auf einer Höhe von ca. 2,8 Kilometern auf dem antarktischen Eispanzer angesiedelt! Der Nordpol hingegen liegt auf Meereshöhe auf dem arktischen Meereis. Das arktische Meereis hat eine Höhe von ca. 2-3 Metern!
  • Der Südpol ist umgeben vom antarktischen Meer! Wärmere Meeresströmungen erreichen nur selten den antarktischen Kontinent! Der Nordpol und somit das arktische Meer erreichen hingegen wärmere Meeresströmungen (Golfstrom) und abweichende Jetstreams, in dem Höhenwinde durchaus für Plustemperaturen sorgen! Die Folgen sind Eisschmelzen des arktischen Meeres!

 

  • Während dessen die Temperaturen in der Arktis aufgrund des gebundenen Meereises im Winter extrem selten nahe des Gefrierpunktes kommen (Ausnahme: U.a. vom 29.12. bis 31.12.2015), werden auf dem antartaktischen Festland immer öfter Temperaturen im "Plus-Bereich" festgestellt! 
  • Absolute Rekorde stellen der 09.02.2020 (20.75 Grad Celsius), der 30.01.1982 (19,8 Grad Celsius), der 24.03.2015 (17,4 Grad Celsius), der 25.03.2015 (17,5 Grad Celsius) sowie der 06.02.2020 (18,3 Grad Celsius), dar!
  • Zu beobachten ist das "Ergrünen der Antarktis" durch Moosbewuchs!
  • Ein Phänomen neueren Datums, welches allerdings auch der Erwärmung der Antarktis geschuldet ist, ist das Eintreten von Algenblüten. Dieser Teppich färbt die Oberfläche blutrot!

 

  • Ursächlich für die Wärmeanomalie am Nordpol waren/sind vor allem eine positive nordatlantische Oszillation (Sehr hoher Luftdruck auf den Azoren und sehr tiefer Luftdruck/Orkanstärke auf Island oder Grönland) und die "Labrador-Wetterschaukel" die im Gleichschritt subtropische Warmluft in Richtung Nordpol, schaufeln! Des weiteren sorgen plötzliche Stratosphären-Erwärmungen mit Veränderungen des Polarwirbels für extreme Wärmeschübe! Orkane, Plusgrade sowie meterhohe Meereswellen lockern das arktische Meereis sowie das grönländische Festlandeis! Die Temperaturmessungen übernehmen Bojen sowie Wettersatelliten!

 

  • Die Wetteranomalien auf der Antarktis (Südpol) waren/sind unterschiedlicher Natur! In Betracht kommen Meeresströmungen, welche das Meereseis vor der Antarktis "lockern", einbrechende Höhenwinde (Jetstream), Änderungen der bodennahen Windströmungen sowie der Albedo-Effekt (Wärmespeicherung durch freiwerdende - dunklere - Oberflächen anstelle von Wärmeabstrahlung durch hellere Oberflächen durch das Eis)! Die Temperaturmessungen übernehmen Bojen, Forschungsstationen sowie Wettersatelliten!

 

  • Ein weiteres Phänomen nennt sich antarktische Polynja! Eine Polynja umschreibt eine eisfreie oder nur sehr dünn bedeckte Eisschicht auf der Wasseroberfläche, obwohl sich die Lufttemperaturen im hohen zweistelligen Minusbereich ansiedeln! Eine Polynja kann eine Breite von mehreren Kilometern (50-100km) aufweisen (Stand: September 2017: Larsen-Schelfeis)! Hierbei steigt im Vergleich zur Außen- und Wasserobenflächentemperatur deutlich wärmeres Wasser aus der Meerestiefe auf! Dieser Effekt wird verstärkt durch das Maud Rise-Gebirge in 5 Kilometern Tiefe. Das wärmere Wasser steigt an die Oberfläche auf und gibt die Wärme ab. Es bildet sich zunächst neues Meereis, jedoch nimmt die Dichte aufgrund des geringeren Salzgehalts und zunehmenden Süßwassers zu, und sinkt somit ab. Dieser Effekt ist selbstverstärkend, was dazu führt, das kältere Eismassen nicht mehr durchdringen können. "Quasi der Deckel auf dem Kochtopf".
  • Der Eisschild auf dem grönländischen Festland hat ein Volumen von ca. 2,9 Millionen km³. Der Eisschild hat eine maximale Dicke von ca. 3000 Metern. Würde der grönländische Eisschild komplett abschmelzen, würde diese Katastrophe einen Anstieg des Meeresspiegels um ca. 7 Meter zur Folge haben (Stand: 2016)!
  • Der Eisschild auf dem antarktischen Festland hat ein Volumen von ca. 25 Millionen km³. Der Eisschild hat eine maximale Dicke von ca. 4500 Metern. Würde der antarktische Eisschild komplett abschmelzen, würde diese Katastrophe einen Anstieg des Meeresspiegels um ca. 60 Meter zur Folge haben (Stand: 2016)!

 

  • Wissenschaftlichen Studien zufolge haben abschmelzende Gletscher sowie Eisplatten einen weiteren dramatischen Nebeneffekt! Nach dem Ende der letzten Eiszeit sorgten die massiven Eisschmelzen für eine Erhebung des Landes! Andererseits kann sich ein Land auch absenken! Dieses Paradoxon ist zum Einen dem nachlassenden Druck auf die Erdplatte und zum Anderen die massive Inanspruchnahme des Grundwassers geschuldet! 

 

  • Durch den fehlenden Kitt der Eismassen kommt es zu Spannungen in den Erdbeben-Hotspots (z.B.: San Andreas-Verwerfung in Kalifornien/USA), vermehrte Vulkanausbrüchen, dem Anwachsen von Gebirgen sowie der Verstärkung der sogen. geografischen Polwanderung! Der geografische Pol wanderte in den letzten 100 Jahren (Stand: 2018) um rund 10 Metern nach Südwesten!

 

  • Aufgrund der Gletscherschmelze des grönländischen und antarktischen Eisschildes kommt es vermehrt zu sogen. Gletscherbeben. 
  • a) Anzahl: 1993-2005: Grönland 182 Beben sowie Antarktis 14 Beben
  • b) Stärken: 4,6-5,1 auf der Richterskala
  • c) Dauer: 30-60 Sekunden

 

  • Ein weiteres Phänomen stellt die Senkung oder der Anstieg von Gebieten, dar! Diese "Erdkrusten-Gezeiten" haben mehrere Ursachen. Es sind tektonische Plattenbewegungen (Sogen. Auffaltungen), die Eisschmelzen der Gletscher, der grönländischen und antarktischen Eispanzer sowie der Anstieg des Meeresspiegels! Diese Gezeiten sind für die Auf- und Absenkungen von Gebieten, verantwortlich!
  • a) Norddeutschland: Absenkung um 1mm/Jahr;
  • b) Die Alpen: Wachstum um 2mm/Jahr;
  • c) Teile Kanadas: Wachstum um 3mm/Jahr;
  • d) Grönland und Skandinavien: Anhebung um 2-3cm/Jahr;
  • e) Teile USA: Absenkung von bis zu 45cm seit den Gründungen der Städte im 17. Jahrhundert;
  • f) Teile USA: Absenkung um 3mm/Jahr in den Küstengebieten Virginia, North Carolina und South Carolina;
  • g) Millionenstädte Teheran, Jakarta oder Bangkok: Absenkungen von mehr als 1 Meter durch massive Nutzung des Grundwassers sowie Bebauung;
  • h) Teile Westantarktis: Anhebung des Festlandes um knapp 4cm/Jahr durch Anhebung des Festlandes infolge der Eisschmelze! Nebeneffekt: "Wärmere" Meeresströmungen erreichen nun schwieriger das Festlandeis;
  • i) Venedig: Die Lagunenstadt mit 118 Inseln sank ab dem Jahre 1900 um über 26cm ab. Zum Vergleich: Venedig liegt nur knapp 90cm über dem Meeresspiegel! Der Anteil des Meeresspiegelanstiegs beträgt 12cm, 6cm sind durch natürliches Absinken und 8cm durch anthropozänes Handeln, bedingt. Nebeneffekt dieser Absenkung sind vermehrte Hochwasser sowie Überschwemmungen aufgrund des Anstiegs des Meeresspiegels, dichter Bebauung sowie Ausbaggerung (U.a. Beschiffung & Kanäle) auf verhältnismäßig jungen Böden sowie vermehrter Grundwassernutzung! Die Lagunenstadt um ca. 3,3 Millimeter/Jahr! Zu den natürlichen Absenkungseffekten zählen insbesondere tektonische Bewegungen der Erdplatten und vor allem der Erdkruste. Das Abschmelzen der grönländischen & skandinavischen Gletscher führt zum Einen zum Anheben dieser Gebiete und zum Anderen zum Absinken z.B. der deutschen Ostseeküste! Die Hochwasser der Jahre 1966 mit einem Pegel von 1,94m (04.11.1966) sowie 2019 mit einem Pegelstand von 1,87m (12.11.2019) führten zu weitläufigen Überflutungen der Lagunenstadt. Überschwemmungen des weltberühmten Markusplatzes sind seit dem 9. Jahrhundert nur 9 mal, überliefert! Das Hochwasser des Jahres 1966 wurde durch eine Sturmflut verursacht. Das Hochwasser des Jahres 2019 hingegen wurde begünstigt durch mehrere starke Tiefdruckgebiete (Nord-/Südgefälle) mit Starkregenereignissen in Venedig sowie des Mittelmeerraumes sowie starken Winden, welche die Gezeiten (Ebbe und Flut) verstärkte!
 
12) Das ökologische System im Ungleichgewicht!
 
 
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  • Die Erde bietet unzähligen Tieren, Pflanzen sowie Organismen, Lebensräume!
  • Dieses ökologische Gleichgewicht ist jedoch durch menschliche Aktivitäten ins Ungleichgewicht geraten! 
  • Unter Druck geraten sind sowohl warmblütige Lebewesen (Menschen, Säugetiere und Vögel) mit gleichmäßiger und somit von der klimatischen Umgebung unabhängiger Temperatur, als auch wechselwarme Lebewesen (Amphibien, Bakterien, Fische, Insekten, Pflanzen, Pilze, Reptilien) mit der Umgebung abhängigen Temperaturen , welche sich nicht nur dem anthropozänen Wirken entegegenstemmen müssen, sondern auch dem im vollen Gange des Klimawandels!

 

  • Die Weltnaturschutzunion IUCN sowie der WWF führen eine Rote Liste von gefährdeten, starkgefährdeten sowie vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten! Insgesamt sind knapp 1/³ aller Arten gefährdet. Vom Jahre 2000 (11.046) bis zum Jahre 2016 (22.642 Arten) fand eine Verdoppelung der gefährdeten Arten statt!

 

  • Der Planet Erde bietet z.B. folgende Lebensräume:
  • Wälder;
  • Bäume & Sträucher;
  • Grasländer (Wiesen, Weiden);
  • Humus sowie Böden;
  • Moore;
  • Oasen;
  • Wüsten, Tundren, Steppen & Savannen;
  • Tropische Regenwälder;
  • Mangroven;
  • Flüsse, Seen & Meere;
  • Berge;
  • Gletscher;
  • Polarregionen;
  • Höhlen;
  • Atolle;
  • Korallenriffe!

13) Artensterben

 

  • Tiere, Pflanzen, Insekten, Pilze gehören zum Ökosystem der Erde und tragen mit ihrer Vielfalt zum Reichtum des Planeten Erde bei!
  • Die Lebensräume sind unterschiedlicher Natur:
  • a) Gewässer, Flüsse, Seen, Auen oder Meere;
  • b) Atolle, Korallenriffe;
  • c) Moore;
  • d) Bäume, Wälder, Mangroven;
  • e) Humus, Böden;
  • f) Gebirge, Höhlen;
  • g) Tundren, Wüsten, Steppen uvm.!
  • Sie haben darüber hinaus vielfältige Funktionen: Nahrungsquelle, Rohstofflieferant, Heilmittel, Hochwasser- und Erosionsschutz, zukünftige Techniken (Bionik), Reinigung von Boden, Wasser und Luft uvm.!

 

  • Die Bedrohung der Artenvielfalt hat verschiedene Ursachen, sind aber dennoch dem menschlichen Einfluss geschuldet:
  • a) Lebensraumzerstörung;
  • b) Umweltverschmutzung;
  • c) Invasive Arten;
  • d) Klimawandel;
  • e) Übernutzung;
  • f) Ausrottung!

 

  • Speziell die deutschen Flüsse mussten in den 1970er sowie 1980er Jahren ein beispielloses Artensterben erfahren!
  • Durch die unheilvollen Eutrophierungen von Nitraten, Stickstoffen, Phosphor, Schwermetallen, Chemikalien, Schadstoffen, Chemiemüll und Giften verkamen speziell Elbe, Rhein, Donau zu "Brühen", in denen das Artensterben offenbar geworden ist!
  • Durch Umweltbewegungen, strengen Gesetzgebungen gelang es ansatzweise, dass wieder Leben in Flüssen einkehrte!
  • In den neuentstandenen Nischen machten sich freilich auch invasive Arten breit!

 

  • Der WWF kommt in seinem "Living Planet Report 2016" zu dem Schluss, dass zwischen 1970 und 2012 die Zahl der
  • a) an Land lebenden Tiere um 38%;
  • b) Süßwassertiere um ca. 81%;
  • c) Wirbeltiere (Säugetiere, Fische, Vögel, Reptilien, Amphibien) um 58%; sowie
  • d) Meeresbewohner um 36% dezimiert worden ist!
  • Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN zufolge sind zwischen 5-30 Millionen Arten noch nicht erfasst und warten auf ihre Entdeckung!

 

  • Seit der "kambrischen Explosion des Lebens" vor 543 Millionen Jahren existierten laut Hochrechnungen 100 Milliarden Arten! Etwa 99% aller Tiere und Pflanzen sind von der Erde verschwunden! Die Gründe hierfür sind u.a. in den 5 Massenaussterben zu finden:

 

  • a) vor 445 Millionen Jahren: Plattentektonik und Pflanzenwachstum;
  • b) vor 365 Millionen Jahren: Vulkanausbruch (Superplume) im Meer;
  • c) vor 250 Millionen Jahren: Vulkanausbruch in Sibirien;
  • d) vor 200 Millionen Jahren: Plattentektonik;
  • e) vor 65 Millionen Jahren: Meteoriteneinschlag und gigantische Erdbeben;
  • f) Seit 9.700 v. Chr.: Der Mensch!

 

  • Laut der Studie der nationalen, autonomen mexikanischen Universität sowie der renommierten Stanford Universität (USA) wurden alleine seit Beginn der 1970er Jahre knapp 50% der Tierarten ausgelöscht bzw. gelten als ausgestorben!
  • Die IUCN sowie der WWF stufen darüber hinaus Arten nach dem Grad ihrer Gefährdung ein! 

 

Bekannte ArtenDeutschlandWeltweit
Tiere48.0001.380.000
Pflanzen9.500330.000
Pilze14.000100.000
Anzahl aller Arten71.5001.810.000

 

  • Die Gefährdungssituation Deutschlands stellt sich wie folgt dar: 

 

Ungefährdete Arten37%
Bestandsgefährdete Arten30%
Extreme seltene Arten8%
Ausgestorbene oder verschollene Arten6%
"Gelbe Karte" bzw. Vorwarnstufe4%
Ungenügende Daten15%

 

  • Die globale Gefährdungssituation stellt sich wie folgt dar:

 

Bedrohte Insekten7.800 Arten40%
Bedrohte Pflanzen1.021 Arten32%
Bedrohte Amphibien6.433 Arten29%
Bedrohte Säugetiere5.490 Arten21%
Bedrohte Vögel9.988 Arten12%

 

 
  • Zum Schutz von Arten, Natur, Fauna, Meere uvm. werden Schutzgebiete ausgewiesen!
  • In Deutschland werden die geschützten Gebiete nach Angaben des Bundeaamtes für Naturschutz wie folgt eingeteilt:

 

GebietStandAnzahl
Artenschutz Pflanzen201553
Artenschutz Tiere2015417
Biosphäre201717
Biotop201318
Fauna/Flora/Habitat (FFH)20154557
Landschaftsschutz20168531
Lichtverschmutzungsschutz (Sternenpark)20173
Meeresschutz20156
Nationalpark201616
Nationales Naturerbe2017185
Naturpark2016103
Naturschutz20148676
Vogelschutz2015742
UNESCO Welterbe201742

 

  • Einen Sonderstatus nehmen Biotope ein!
  • Es handelt sich hierbei um Lebensräume sowie natürliche Ökosysteme!
  • Biotope sind insbesondere:
  • a) Wälder;
  • b) Gewässer aller Art;
  • c) Moore;
  • d) Dünen;
  • e) Strände;
  • f) Wüsten;
  • g) Gebirge;
  • h) Flussauen;
  • i) Schilfe;
  • j) Wiesen.
  • Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz existieren alleine in Deutschland insgesamt 863 Biotop-Typen (Stand: 31.05.2017)! Diese werden je nach Gefährdungsgrad folgenden Kategorien zugeteilt:

 

StatusAnzahl der Biotope
Vollständig vernichtet13
Akut von vollständiger Vernichtung bedroht52
Von vollständiger Vernichtung bedroht21
Sehr stark gefährdet112
Stark gefährdet45
Gefährdet bis stark gefährdet150
Gefährdet29
Akute Vorwarnliste140
Vorwarnliste28
Gesamt590 oder 68,3%

 

  • Im Bestand gefährdet sind leider auch eine Vielzahl von Insekten!
  • Deutschland beheimatet knapp 33.000 Insekten-Arten, weltweit sind es ca. 1.000.000 Species! Knapp 50% aller Species gelten als gefährdet!
  • Am 18.10.2017 veröffentlichte das Wissenschaftsjournal PLOS ONE eine besorgniserregende Studie nach knapp 27 Jahren Forschungsarbeiten (1989-2016) in über 60 Naturschutzgebieten, verteilt in den Bundesländern Brandenburg, Nordrhein-Westfalen sowie Rheinland-Pfalz!
  • Federführend in dieser Studie waren ehrenamtliche Insektenkundler des entomologischen Vereins Krefeld sowie andere Wissenschaftler!
  • Die Ergebnisse sind mehr als erschreckend!

 

InsektenArtenAusgestorben/Gefährdet
Schmetterlinge61417%
Schwebfliegen13129%
Raubfliegen2632%
Heuschrecken2935%
Laufkäfer20237%
Wildbienen56060%
Wasserkäfer12287%

 

  • Die Gründe sind vielfältiger Natur, die Spur führt aber direkt zum Menschen sowie der intensiven Landbewirtschaftung!
  • Zu nennen sind insbesondere:
  • a) Monokulturen ohne Nahrungs- und Nistangebote;
  • b) Einsätze von Insektiziden, Pestiziden und Neonicotinoide;
  • c) Überdüngung oder Vergiftung von Humus, Boden, Acker-, Weide, Kulturland, Streuobstwiesen, Biotopen, Tümpeln;
  • d) Kontaminierung von Gewässern durch Medikamente, Hormonpräparate, Antibiotika, Salmonellen, Legionellen und Klärrückstände;
  • e) Vergiftung;
  • f) Klimawandel;
  • g) Invasive Arten;
  • h) Bebauung, Zersiedelung und Zerstörung natürlicher Lebensräume durch Straßen, Umgehungsstraßen, Landstraßen, Autobahnen, Tourismus;
  • i) Parasiten;
  • j) Lichtverschmutzung;
  • k) Illegale Müll- und Schadstoffentsorgung!

 

  • Insekten sind vor allem nicht nur ein unverzichtbarer Teil in der Nahrungskette, sondern bilden auch einen unschätzbaren Vorteil: Durch die Bestäubung, der Humusbildung steht die Bodenfruchtbarkeit und die Ernährung der Menschheit im unmittelbaren Zusammenhang und ist somit ernsthaft gefährdet!

 

  • Die Bestäubungsleistung stellt sich wie folgt dar: 
  • a) 70% der weltweiten Nahrungs- und Nutzpflanzen (Blumen, Gemüse, Obst, Raps, Sonnenblumen uvm.);
  • b) 35% der weltweiten Nahrungsmittelproduktion (Indirekte Leistung);
  • c) 78-94% der weltweiten Wildpflanzen;
  • d) 235-577 Milliarden Dollar wird der Wert der Bestäubungsleistungen geschätzt!

 

  • Gleichwohl sind Insekten Recyclingsspezialisten (Tote Tiere, Totes Holz) und folgerichtig außerordentlich wichtig für die Fruchtbarkeit der Böden, des Humus und vor allem für die Vegetation!
  • Insekten sind ein unverzichtbarer Baustein in der Natur, Stichwort: Gleichgewicht!
  • Gleichwohl sind Insekten unverzichtbarer Bestand in der Nahrungskette für andere Tiere, z.B.: Vögel, Frösche, Reptilien etc.!
  • Insekten stellen mit ihrer Vielfalt knapp zwei Drittel allen Lebens auf dem Planeten Erde dar!
  • Bedauerlicher Weise werden die "Insekten-Morde" durch die EU mit Agrarsubventionen, staatlich gefördert und somit auch legitimiert!

 

  • Der Lazarus-Effekt beschreibt die Wiederentdeckung ausgestorben geglaubter Tiere!
  • Die Gründe können unterschiedlicher Natur sein!
  • In Betracht kommen entweder neue Lebensräume, ökologische Nischen (Rückzugsorte) oder ökologische Inseln!

 

Artenausgestorben geglaubtwieder entdeckt
Quastenflosservor 70.000.000 Jahren1938
Chako-Pekarivor 12.000 Jahren1974
Bayrische Kurzohrmaus19652000
Baumhummer19202001
Inkaratte15002009
Blauaugentäubchen19412015
Pilzzungensalamander19752017
Wondiwoi-Baumkänguruh19282018
Vietnamesischer Maushirsch19902019

 

  • Die sogen. De-Extinction (Rückausrottung) ist sozusagen der umgekehrte Lazarus-Effekt! Hierbei handelt es sich um die "Rückkehr" von ausgestorbenen Tier-, Pflanzenarten, Lebensräumen und der Natur mithilfe intakter Gen- oder Gewebeproben! Dies geschieht u.a. durch:
  1. Klonen;
  2. Veränderung des Erbgutes durch maßgeschneiderte Gen-, Keim-, Enzym- und Zelltechniken;
  3. Rückzüchtung durch die Genschere.

 

  • Die Global Wildlife Conservation (GWC) startet seit April 2017 eine groß angelegte Kampagne. Eine Gruppe von über 100 Wissenschaftlern sucht weltweit zum Einen 1200 Tier- und Pflanzenarten und zum Anderen nach 25 Arten, die seit mehreren Jahrzehnten oder Jahrhunderten als verschollen gelten! 
  • Diese 25 Arten (Most wanted lost species) konzentrieren sich auf folgende Arten:

 

10 Tiere
3Vögel
3Reptilien
3Fische
2Amphibien
1Insekt
1Krustentier
1Koralle
1Pflanze

 

14) Die anthropozäne Domestizierung von Tieren und Pflanzen

 

  • Domestizierung beschreibt den Umstand von gezielter Zähmung, Züchtung und der Auslese von Tieren zum Einen sowie zum Anderen als gezielter Nahrungsvorrat!
  • Die Domestizierung im gesamten geht einher mit Gendrift, Genvarianz, Manipulation, Migration, Mutation sowie Selektion von Tieren und Pflanzen!
  • Freilich kam es auch zum Aspekt, dass Tiere gezielt Menschensammlungen nutzten, und beide Seiten: Tiere und Menschen gegenseitig voneinander profitierten!
  • Das älteste Haustier ist freilich der Hund! Er wurde gezielt vom Wolf vor mind. 30.000 Jahren domestiziert!
  • Die Züchtung geht einher mit Veränderungen des Körperbaus, des Fells, der Rasse und den Verhaltensweisen! 
  • Felle sowie die Haut von Nutztieren waren seit der Domestizierung begehrte Kleidungsmaterialien, welche vor allem ab den 1900er Jahren gezielt aus der Zucht von Tieren hervorgegangen sind! Zu nennen sind z.B.:
  • a) Chinchilla; 
  • b) Nerz;
  • c) Polarwolf;
  • d) Rotfuchs; 
  • e) Waschbär etc.!

 

ZeitpunktTierOrt
9.000 v. Chr.SchafWestasien, Anatolien, Nordiran
9.000 v. Chr.SchweinVorderasien, China
9.000 v. Chr.ZiegeAsien, Iran
8.000 v. Chr.RindNaher Osten
7.500 v. Chr.KatzeMittelmeerraum
6.000 v. Chr.HuhnSüdostasien
5.000 v. Chr.Mücke (Antike)Sahara 
5.000 v. Chr.HonigbieneAnatolien
5.000 v. Chr.MeerschweinchenPeru
5.000 v. Chr.EselNordostafrika
4.000 v. Chr.PferdEurasien
3.000 v. Chr.GansÄgypten
1.000 v. Chr.EnteChina
1.000 n. Chr.GoldfischChina
1.500 n. Chr.KaninchenFrankreich
1.500 n. Chr.Mücke (Neuzeit)Afrika (Sklavenschiffe)

 

  • Die Domestizierung von Pflanzen geht einher mit folgenden Aspekten: 
  • a) Änderung/Verlängerung der Haltbarkeit;
  • b) Änderung des Geschmacks;
  • c) Anpassung an verändertem Klima;
  • d) Anpassung an veränderter Umwelt;
  • e) Anpassung gegenüber Krankheiten, Pilzen und Schädlingen;
  • f) Drogenmissbrauch;
  • g) Energieerzeugung;
  • h) Heilung;
  • i) Steigerung der Ernte;
  • i) Steigerung der Qualität;
  • k) Steigerung des Anteils von Eiweissen, Kalorien, Proteinen und Vitaminen!
  • Die Züchtung geht einher mit Ausleseverfahren, genetischen Veränderungen, Kombinationen!
  • Eine Auslistung würde den Rahmen extrem sprengen. Alleine in Deutschland existieren 90 Zuchtprogramme für landwirtschaftliche Nutzpflanzen (Getreide etc.). Insgesamt sind es mehr als 2.400 verschiedene domestzierte Pflanzen!
  • Schlussendlich begann die Domestizierung von Pflanzen mit dem Ende des Jägers und Sammlers nach der letzten Eiszeit (9.700 v. Chr.) mit dem Wildgetreide!

 

  • Frankenstein´s Braut: Hybride Chimären entstehen durch Kreuzung und Auslese von Tier- und Pflanzenarten! 
  • Es handelt sich hierbei insbesondere um:

 

TierartenKreuzung
CamasKamel & Lama
Coydog/CoywolveKojoten & Haushunden oder Wölfe
MauleselEselstute & Pferdehengst
MaultierePferdestute & Eselhengst
MischlingshundeVerschiedene Hunde
SchiegenSchaf & Ziege
ZebroideZebra & Pferde

 

15) Das Neobiota: Neozoen und Neophyten

 

  • Mit dem Bau der Seidenstraße ab dem Jahre 146 v. Chr. begann die erste Globalisierung der damals bekannten Welt. Der amerikanische Doppelkontinent war freilich schon durch die Ureinwohner besiedelt, jedoch den Europäern, Afrikanern und Asiaten nicht bekannt! Von China aus beginnend verknüpfte die Seidenstraße China mit Indien, Eurasien, Nahost sowie Süd-, Mittel- und Osteuropa!
  • Die zweite Globalisierung der Menschheitsgeschichte ab dem Jahre 1492 (Columbian Exchange im Zuge der Entdeckung des amerikanischen Doppelkontinents) erbrachte einen intensiven & globalen Austauch zwischen Nord-, Mittel-, Südamerika sowie Europa und später auch Ozeanien und anderen Kontinenten.
  • Die dritte Globalisierungswelle mit der sogen. "großen Beschleunigung" ab 1950 erbrachte eine weitere extreme Zunahme der Neobiota.
  • Über Schiffe, Flugzeuge, Containern, Militärtransportern, Ballastwassern erfolgte eine beispiellose Invasion fremder Arten, die zuweilen den Zusammenbruch des kompletten ökologischen Systems zur Folge hatten/haben.
  • Die menschliche Veränderung der heimischen, biologischen Artenvielfalt (Tiere, Pflanzen, Obst, Getreide, Pilze, Sporen, Bakterien, Viren) lässt sich in 2 Abschnitten einteilen:
  • a) Das Archäobiota (Invasive Arten vor 1492) und
  • b) Das Neobiota (Invasive Arten ab 1492).

 

  • Archäobiota
    1) Import/Export: Die chinesische Seidenstraße: Die Seidenstraße war eine einzigartige Erfolgsgeschichte! Sie verband China mit einer Handelsroute von mehr als 7.000 Kilometern Länge mit Indien, Eurasien, Süd-, Mittel- und Osteuropa. Mit der Erkundung neuer Seewege ab 1492 (Amerika) sowie ab 1498 über Indien schwand der Einfluss!
  • Export aus China: Seide (Inkl. der Seidenraupen und der Maulbeerbäume), Jade, Rubine, Diamanten, Moschus bzw. Moschusochsen, Kompass, Schwarzpulver, Drucktechnik sowie der Pest ab 1346/47!
  • Import nach China: Gold, Silber, Elfenbein, Baumwolle, Pfeffer, Sandelholz und vor allem eine Vielfalt an Religionen (Islam, Christentum, Buddhismusl, Schamanentum)!
  • 2) Export nach Island: Island war bis zur Entdeckung um das Jahr 870 und darauffolgender Besiedelung durch die Wikinger eine praktisch unberührte Natur! Durch die mittelalterliche Wärmeanomalie zudem fast komplett frei von Gletschern! Wikinger führten die Pferde mit den Schiffen von den britischen Inseln ein! Es entwickelte sich eine einzigartige Pferderasse! Ein Import von Pferden nach Island ist seit dem Jahre 1909 gesetzlich verboten! Dies gilt auch für auf der Insel geborene Pferde, welche z.B. an außerhalb des Landes gelegenen Meisterschaften teilnehmen möchten! Dies gilt zum Einen der Reinhaltung der Pferderasse und zum Anderen der Vorbeugung von Krankheiten und Infektionen! Schätzungen aus dem Jahr 2010 zufolge existieren auf Island 78.000 Islandpferde, während dessen es weltweit ca. 300.000 Exemplare geben soll! Größtes Zuchtgebiet außerhalb Islands ist Deutschland mit ca. 65.000 Exemplaren!

 

  • Neobiota
  • 1) Export nach Amerika: 
  • a) Tiere (Pferde, Schweine, Esel, Rinder, Ziegen, Schafe, Honigbiene, Regenwürmer);
  • b) Pflanzen/Obst/Getreide (Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Pfirsich, Orange, Banane, Zitrone, Birne, Weintraube, Kohl, Zwiebeln, Rüben, Zuckerrohr); und
  • c) Krankheiten (Tuberkulose, Pest, Pocken, Hepatitis, Masern, Malaria, Salmonellen-Vergiftung).
  • 2) Export nach Europa: 
  • a) Tiere (Truthahn, Lama, Meerschweinchen, Waschbär);
  • b) Pflanzen/Obst/Getreide (Kartoffel, Mais, Ananas, Papaya, Avocado, Vanille, Erdnuss, Tomate, Paprika, Kakao, Tabak, Chili); und
  • c) Krankheiten (Syphillis).
  • 3) Export nach Australien: Hinweis: Der ozeanische Kontinent wurde im 18. Jahrhundert von Europäern emtdeckt und besiedelt. Dies bedeutet, dass dieser Kontinent seit der ersten Besiedelung der Ur-Einwoohner vor 50.000 Jahren unberührt gewesen ist. Natur, Fauna, Tiere in Symbiose mit den Ur-Einwohnern konnten sich einzigartig entwickeln. Zu den invasiven Arten gehörten z.B.: Tiere (Pferde, Katzen, Kaninchen, Wildschweine, Fuchs, Kamel, Kröten) und eine Vielzahl von Pflanzen.
  • 4) Export nach Neuseeland: Hinweis: Neuseeland wurde am 13.12.1642 und ab dem Jahre 1790 europäisch besiedelt. Der größte Export-Schlager nach Neuseeland wurde die chinesische Stachelbeere, oder aber auch Kiwi genannt! Kiwi wurde erstmals 1904 von China nach Neuseeland eingeführt!
  • Zuweilen tragen
  • a) die gewollte bzw. ungewollte Aussetzung von Tieren & Pflanzen;
  • b) die Nutzung als Zier- oder Nutztier bzw. -pflanze;
  • c) die Nutzung als Nahrungsquelle oder Textilie;
  • d) das Saatgut, die Larven, Beimischung zum Tierfutter uvm. zum anthropozänen Neobiota bei!
  • In der EU beträgt die Anzahl der Neobiota, 13.100 Arten. Darauf entfallen auf die Neozoen 1.100 Tierarten und die der Neophyten mind. 12.000 Pflanzenarten.
  • Invasive Arten können verheerende Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt bis zur vollständigen Dezimierung, nach sich ziehen!
  • Invasive Arten haben in der neuen Umgebung weniger Fressfeinde und zuweilen ein fitteres Immunsystem!

 

DeutschlandArchäobiotaNeobiota
Tiere20450
Pflanzen2261600
Pilze637

 

  • Die EU führt 49 Tier- und Pflanzenarten (Stand: 2017), deren invasiven Arten es zu bekämpfen gilt! Diese Neobiota führen insbesondere:
  • a) zur Beeinträchtigung einheimischer Arten (Lebensräume und Vielfalt);
  • b) zur Verdrängung;
  • c) zum Zusammenbruch von Ökosystemen;
  • d) zum Zusammenbruch des genetischen Flaschenhalses (Vermischung, Verarmung, Ausrottung);
  • e) zur Übertragung von Krankheiten und Organismen.

 

  • Folgende Tierarten gehören vor allem in Deutschland zu den aggressiven, invasiven Arten:
  • a) Amerikanischer Sumpfkrebs;
  • b) Asiatische Hornisse;
  • c) Asiatischer Marienkäfer;
  • d) Bisam;
  • e) Herkulesstaude;
  • f) Kaliko-Krebs;
  • g) Kanatische Wasserpest;
  • h) Marderhund;
  • i) Nilgans;
  • j) Nordamerikanischer Wasserfrosch;
  • k) Nutria;
  • l) Waschbär.

 

  • Die EU-Liste soll nicht nur der Bekämpfung der invasiven Arten gelten, sondern dient gleichwohl auch dem Schutz einheimischer Arten! Darüber hinaus soll die EU-Liste der Früherkennung, Vorbeugung, Management (U.a. Jagd, Handelsverbot), Kontrolle, Schadensminimierung, Beseitigung dienen!
  • Als Beispiele für Neobiota dienen:
  • a) Pazifikinsel Guam: Die braune Nachtbaumnatter war ursprünglich in Australien sowie Neuguinea heimisch und kehrte durch Militärtransporter während und nach dem 2. Weltkrieg als "blinder Passagier" auf die Insel ein. Das Ökosystem wurde komplett gestört! Opfer wurden 10 von 12 Vogelarten, sämtliche Fledermäuse sowie die Hälfte aller Eidechsenarten! In die Nische schlüpften ebenfalls Spinnen!
  • b) Sumpfgebiet Everglades (USA): In diesem Nationalpark in Florida kehrte der asiatische Tigerpython ein! Auch hier geriet das Ökosystem durcheinander! Opfer wurden Säugetiere mittlerer Größe, z.B. Füchse, Kaninchen, Luchse, Opossums und Waschbären!
  • c) Nordamerika (USA, Kanada): Seit dem Ende der letzten Eiszeit (9700 v. Chr.) gab es auf diesem Kontinent - mit Ausnahme weniger Arten in den südlichen Bundesstaaten, z.B. Texas - keine Regenwürmer mehr! Durch die europäischen Siedler gelang der Regenwurm ab dem 16. Jahrhundert nach Kanada und Amerika. Eine weitere Verbreitung fand der Regenwurm durch Angelköder (Importiert aus Europa), Waldfahrzeuge etc. an Seeufern. Der Regenwurm bringt das ökologische Gleichgewicht ins Wanken und macht Pilzen und Tieren durch die Umwandlung von Laub, Kompost etc. die Lebensgrundlage streitig! Gleichzeitig trocknen die Böden aus und verlieren an Mineralien, vor allem Phosphor. Zudem fliesst das Grundwasser durch die von den Regenwürmer produzierten Höhlen schneller ab! Samen, Keimlinge, Sträucher, Käfer, Milben, Bodenorganismen gehen zurück, währenddessen Gräser und Hecken an Quantität zunehmen!
  • d) Nordamerika (USA, Kanada): Erstaunliche Parallelen entdeckten Forscher bei der Besiedelungsgeschichte der Menschen sowie der mitgeführten Haustiere, im speziellen, Katzen! Die New Yorker Katzen weisen am meisten Übereinstimmung mit den niederländischen Stubentigern auf! Neufundländische Katzen haben französiche Wurzeln. Texanische Katzen haben spanische Wurzeln. Auf dem kanadischen Festland sind es Katzen mit englischen Wurzeln! 
  • e) Südpolarmeer (Antarktis): Die Königskrabbe profitiert direkt vom Klimawandel und den wärmeren Meeresströmungen! Sie breitet sich sowohl auf dem Meeresboden als auch auf dem Schelf-Eis, aus! Die Populationen der Seesterne und Seelilien ist bereits rapide am Sinken! Die Meeresgärten auf dem Boden werden zudem abgegrast!
  • f) Florida (USA): Die roten Feuerfische breiteten sich ab 1985 durch beabsichtigte oder unbeabsichtigte Freilassung aus Aquarien des US-Bundesstaates Florida aus und vernichten den Fischbestand, die Fischbrut, sowie die Korallenriffe! Sie sind normalerweise im Westpazifik, indischen Ozean sowie im roten Meer, heimisch! Mittlerweile besteht das Verbreitungsgebiet aus dem Golf von Mexiko, südliche Atlantikküste der USA sowie der Karibik! 
  • g) Ozeanien: In Neuseeland beträgt die Anzahl der Neobiota 1570 gegenüber 1790 heimischen Arten (Stand: 2016)! In Australien starben seit 1780 mind. 29 Säugetier-Arten aus. In 28 Fällen konnte hierbei die Katze ausfindig gemacht werden! In Australien gelten zudem mind. 120 Tierarten als stark in ihrer Existenz bedroht! 
  • h) Australien: Die lateinamerikanische Aga-Kröte hingegen wurde ab 1935 in Australien zum Schutz von Zuckerrohr-Plantagen in Australien ausgesetzt. Die Aga-Kröte sondert ein giftiges Drüsensekret ab und hat Frösche, Fische, Reptilien und Amphibien auf ihrem Speiseplan! Selbst vor Krokodilen macht die Aga-Kröte nicht halt! Schätzungsweise 45% des Krokodil-Bestandes wurden Opfer bei einer Invasion der Aga-Kröte!
  • i) South Georgia Island (Südatlantik): Seeleute, Walfang- und Robbenjäger-Basen brachten ab dem 19. Jahrhundert, Ratten auf die Insel! Mittlerweile mehrere Millionen Ratten dezimierten die Artenvielfalt dramatisch! Bis zu 90% der jährlichen Seevögel-Brut werden Opfer der Ratten!
  • j) Hawaii: Die Anzahl der Neozoen beträgt 861 gegenüber 956 heimischen Neobiota (Stand: 2016)! 
  • k) Afrika: Der Herbst-Heerwurm gelangte 2016 auf bisher ungeklärten Umständen von Amerika auf den afrikanischen Kontinent! Diese Schmetterlingsart hatte 2016 & 2017, 50% der Maisernte in 38 Ländern vernichtet! Auf dem weiteren Speiseplan stehen Baumwolle, Hirse, Reis, Weizen, Zuckerrohr etc.! Die jährlichen finanziellen Schäden beliefen sich auf ca. 6 Milliarden Dollar!
  • l) Ascension (Südatlantik): Diese Vulkaninsel wurde 1501 entdeckt und wurde im Jahre 1815 zum Übersee-Stützpunkt der britischen Royal Navy. Den Plan, der kargen Vulkaninsel Leben "einzuhauchen" entwickelte übrigens Charles Darwin in Verbund mit dem britischen Botaniker & Biologen Joseph Dalton Hooker im Jahre 1836! Hooker vollendete den Plan mit der Bepflanzung der Insel mit tausenden Pflanzen, Bäumen, Samen und Setzlingen. Ende des 19. Jahrhunderts war die ehemals karge Insel eine bewaldete Insel! Ab dem 1. Weltkrieg bis in die heutige Zeit wurde die Vulkaninsel ein militärischer Vorposten!
  • m) Kerguelen (Vor Antarktis): Entdeckt wurde diese Insel im Jahre 1772. Es folgten weitere Forschungsexpeditionen, zum Einen wegen der legendären "Terra Australis" und zum Anderen des Fischfangs, darunter auch Walen und Robben. Es folgten weitere Expeditionen (1791/92, 1804/05, 1825, 1835, 1840, 1874/75), die auch Forschungsinteressen (Ausbeutung von Rohstoffen) dienten. Im 2. Weltkrieg diente die Insel als militärischer Vorposten, nach dem 2. Weltkrieg wurde die Insel regelmäßig von Forschungsschiffen frequentiert! Freilich eine Katastrophe richteten gezielt eingeschleppte Arten der Kaninchen und Katzen an der heimischen Fauna, an! Die Insel wurde von Kaninchen regelrecht kahl gefressen sowie untertunnelt! Katzen dezimierten die Vogelbestände dramatisch! Unfreiwillig wurden Ratten, welche regelmäßig als "Gast" in Schiffen mitreisen, eingeschleust! Als weitere Neobiota gelten Schafe, Rentiere sowie die Pflanze Löwenzahn! Die ursprünglich reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt hat mit der heutigen Fauna freilich nichts mehr gemeinsam!
  • n) Madagascar: Im Jahr 2014 wurde erstmals die Schwarznarbenkröte auf der abgelegenen ostafrikansichen Insel Madagascar entdeckt. Diese Amphibienart, welche normalerweise in Süd- oder Südostasien (Indien, Sri Lanka, Teilen von China) vorkommt, wurde durch den Menschen eingeschleppt! Diese Krötenart ist giftig und stellt eine Bedrohung für die einzigartige Tierwelt dar! Diese Tierwelt hat mit 1 Ausnahme keinerlei Resistenzen!
  • o) Japan: Die Inseln Aoshima, Ainoshima sowie Tashirojima wurden zum Schutz der einheimischen Industrie (Raupenzucht, Fischerei) vor Ratten, Katzen angesiedelt. Diese dezimierten vor allem die dortige Ratten-Population.  
  • p) Japan: Die Insel Okunoshima ist bevölkert von Hasen. Eventuell handelte es sich um Versuchstiere aus den Giftgaslaboren bis zum Ende des 2. Weltkrieges, 1945! Sie haben die Vegetation der Insel zum größten Teil abgegrast. Hinzu kommen fehlende Fressfeinde, so dass sich die Populationen stetig vermehren.
  • q) Gough Island: Die im Südatlantik gelegene Insel wurde im 19 Jahrhundert von Walfängern besiedelt. Im Schlepptau Mäuse, die die einheimischen Populationen (Eier und Jungtiere) stark dezimierten!
  • r) Signy Island (Antarktis): South Georgie liegt im Süden der Antarktis. In den 1960er Jahren kam es nach unbeabsichtigen Tests zu einem Pflanzentransfer von Forscherteams, wonach auch eine Mückenart verschleppt worden ist. Diese Mückenart vermehrte sich explosionsartig und entwickelte ausgeklügelte Überlebensstrategien, wozu auch das Überleben der Larven im Extremfrost gehörte! Diese Mückenart ernährt sich u.a. von totem Pflanzenmaterial und gibt über ihren Kreislauf sehr nährstoffreichen Stickstoff, quasi als Dünger, ab! Die Umwälzungen, wozu das "Umpflügen" von Mooren und die Torfbildung gehört, hat einschneidende Veränderungen der Pflanzenwelt zur Folge! Zudem sacken die Bänke und Böden der Moose ab! 

 

16) Technosphären: Die Böden des Anthropozäns

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  • Seit dem Ende der letzten Eiszeit (9700 v. Chr.) gestaltet der Mensch die Erdoberfläche um!
  • Ca. 50% der Erdoberfläche wurden geologisch in ihrer ursprünglichen Form verändert! Zu nennen sind z.B.: Landwirtschaft, Rodung von Waldflächen sowie Bebauung!
  • Die Technosphäre: Nutzung von Material, Energie, Edelmetallen, Rohstoffen, Produkten, Gegenständen jeglicher Art, z.B.: Autos, Flugzeuge, Raumschiffe, Straßen, Flughäfen, Satelliten, Häuser, Autobahnen, Brücken, Kanäle, Hinterlassenschaften des 2. Weltkrieges (Munition, Bomben, Blindgänger, Zünder etc.) uvm.! 
  • Böden, Humus und Kulturlandschaften werden durch das Anthropozän von 2 Seiten in die Mangel genommen!
  • Zum einen sind Anthrosole zu nennen! Hiermit ist die organische, biologische, chemische und physikalische Veränderung gemeint durch u.a.: 
  • a) Ackerbau;
  • b) Bebauung;
  • c) Bewässerung;
  • d) Bewirtschaftung;
  • e) Düngung
  • f) Umweltgifte;
  • g) Fracking;
  • h) Gärten;
  • i) Kanäle;
  • j) Kohlendioxid-Verpressung;
  • k) Kompost;
  • l) Landwirtschaft;
  • m) Tunneln!
  • Zum anderen sind Technosole zu nennen: Die künstliche und technische Veränderung der Böden und des Humus geschieht vor allem durch (industriellen) Abfall, Beton, Glas, Hausmüll, Ziegel!  
  • Als Beispiele dienen:
  • a) US-Bundesstaat Florida: Bebauung auf Kalkstein;
  • b) US-Hauptstadt Washington: Bebauung auf ehemaligen Sumpfgebiet;
  • c) Niederlande: Deiche, Städte, Kanäle durch Landaufschüttung;
  • d) Norddeutsche Tiefebene: Landgewinnung durch Trockenlegung von Mooren;
  • e) Pisa: Bebauung des schiefen Turm auf trockengelegten sand- und morasthaltigen Gebiet;
  • f) Afrikanische und südamerikansiche Regenwälder: Landwirtschaft und Ölgewinnung durch Brandrodung!
  • Die anthropozäne Technosphäre hat ein Gesamtgewicht von 30 Billionen Tonnen, was einer Nutzungslast von 50 Kilogramm/m² auf der Erdoberfläche entspricht!
  • Technofossilien: Der Name deutet es bereits an: Sedimente und Gesteine werden in ferner Zukunft Zeugnis ablegen! Ein Beispiel gefällig: Plastiglomerat!
  • Quasi "ein Renner" ist folgendes Anthrosol: Terra preta (Portugiesisch: Schwarze Erde). Es handelt sich hier um einen anthropozänen Dünger mit Bestandteilen von Kohle, Kalk, Asche, Abfällen, Kompost, menschlichen Fäkalien und/oder tierischen Dung, Knochen & Fischresten!

 

  • Die "chemischen Keulen" Dioxin und Glyphosat werden in der Landwirtschaft eingesetzt! Dabei handelt es sich um extrem aggressive und hochwirksame Pflanzenschutz- sowie Unkrautvernichtungsmittel! Für das "Teufelszeug" existieren zwar Grenzwerte, jedoch ist zu konstatieren, dass beide Mittel Risiken beherbergen! 
  • Zu nennen sind insbesondere
  • a) Kontaminierung der Böden;
  • b) Aufnahme in Obst, Gemüse, Getreide;
  • c) Aufnahme von landwirtschaftlichen Nutztieren;
  • d) Aufnahme von Menschen;
  • e) Rückstände in Lebensmitteln!

 

17) Mythos: Unberührte Natur

 

  • Ca. ³/4 der Erdoberfläche sind Zeuge des Anthropozäns: Städte, Straßen, Autobahnen, Stauseen, Landstraßen, Rohstoffabbau, Plantagen, Ackerländer, Weideländer, Kanäle, Mülldeponien ...
  • Auf jedem Bereich der Erde (Nord-, Südpol, Meeresoberfläche, Meeresboden, Wüsten, Tundren, Urwälder, Regenwälder, Moore, Atmosphäre) ist der Einfluss des Menschen spür- und vor allem messbar: 
  • a) Plastikstrudel; 
  • b) Mikroplastik; 
  • c) chemische Substanzen (industrieller Stickstoff, Kohlenstoff, Kohlenwasserstoff, Kohlendioxid, Methan, Umweltgiften, Fluorkohlenwasserstoff, Dünger); 
  • d) Rußpartikel & Aerosole (aus Schornsteinen, Industrieanlagen, Kraftwerken, Automobilabgasen); 
  • e) Flugasche und Kondensstreifen der Flugzeuge; 
  • f) radioaktiver Staub (aus 2 Atombombenabwürfen 1945, ober- und unterirdischen Atomtests, Reaktorunfälle, z.B. Tschernobyl 1986); 
  • g) Bohrunfällen auf Seen & Meeren ...
  • Insbesondere durch die globalen Meeresströmungen, den Winden, den Niederschlägen, den Sandstürmen und freilich auch Naturkatastrophen (Erdbeben, Wirbelstürme oder Tsusnamis) erfolgen die Transporte des menschlichen Wirkens!
  • Der Einfluss des Menschen ist belegbar in Sedimentschichten, offensichtlicher Verschmutzung, Eisbohrkernen, Algenblüten auf Bergseen und vor allem in den Bereichen: Neozoen, Neobiota, Neophyten!
  • Die Schaffung künstlicher Lebensräume:
  • a) Marine Zuchtfarmen;
  • b) Aquarien;
  • c) Zoos;
  • d) botanische Gärten;
  • e) hochgesicherte Forschungseinrichtungen (Viren, Bakterien, Tierversuche);
  • f) Umsiedelungsprogramme gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
 
 
18) Mythos: Sauberes Wasser (Mikroverunreinigung)
 
  • Sauberes Wasser ist ein sehr knappes und wertvolles Gut!
  • Ca. 2,5% des auf dem Planeten Erde vorhandenen Süßwassers ist für den privaten Haushalt, Gewerbe, Industrie, Vieh- und  Landwirtschaft geeignet!

 

  • Für den privaten Gebrauch/Verbrauch gibt es verschiedene Arten von Wasser! 
  • a) Grundwasser: In Böden gebundenes Wasser;
  • b) Trinkwasser: Quellen, Brunnen, Bächen, Flüssen, Seen;
  • c) Leitungswasser: Wasserkreislauf über Kläranlagen;
  • d) Mineralwasser: Mineralreiches Vulkangestein;
  • e) Heilwasser: Geschütze Wasservorkommen an einer Quelle mit Heilcharakter (z.B.: Eisen); 
  • f) Quellwasser: Unterirdisches Wasservorkommen;
  • g) Tafelwasser: Gemisch aus Leitungswasser, Mineralwasser;
  • h) Der Kohlensäuren-Faktor: Im (vulkanischen) Gestein gebundene Gase aus Kohlendioxid. Kohlendioxid verbindet sich mit Mineralwasser zu Kohlensäure. Stilles Wasser hingegen hat einen sehr geringen Anteil von Kohlensäure!;

 

  • Dieses Süßwasser ist im Wasserdampf (Wolken, Nebel) sowie Waldböden, Moore, Feuchtwiesen, Feuchtwälder, Oasen, Quellen, Brunnen, Bächen, Flüssen, Gletschern, Meereis, grönländischen und antarktischen Eisschild, mineralhaltigen Gebirgen und Vulkangestein, gebunden!
  • Der Wasserkreislauf (Privater Haushalt, Industrie ...) wird insbesondere durch Kläranlagen aufrecht erhalten, indem das verbrauchte Wasser aufwendig wiederaufbereitet wird!

 

  • In den Kläranlagen gibt es 3 Reinigungsstufen: 
  • a) Das mechanische Verfahren:
  • a) Das mechanische Verfahren:  Entfernung von Plastik, Feststoffen, Schwimmstoffen, Fetten, Ölen, Sand, Schlamm, Schmutzpartikeln, Medikamenten, Krankheitserregern;
  • b) Das biologische Verfahren: Die Abtötung von Fäkalien, Bakterien & Viren;
  • c) Das chemische Verfahren:  Entfernung von Salzen, Phosphaten etc. durch Zugabe von Chlor und Einstellung des neutralen PH-Wertes!

 

  • Die Mikroverunreinigung: Eine Kläranlage filtert jedoch nicht alle Rückstände. Hierbei handelt es sich z.B. um Rückstände aus Haushaltschemikalien, Fluor-Kohlenstoff-Molekülen (PFC), Mikro-Plastik, Pflanzenschutzmitteln, Insektenschutzmitteln, Stickstoffen (Nitrate), Krankenhausabwässern, Industrieabwässern, Tiermast, antibiotikaresistenten Bakterien, Medikamenten, Phosphor, Hormonpräparaten etc. Diese Rückstände sind zuweilen unterhalb von EU-Grenzwerten, befinden sich aber dennoch im Wasser!

 

  • Die atomaren/biologischen/bakteriologischen/chemischen Keulen: Während und nach dem 2. Weltkrieg sind eine Vielzahl von Schiffen & U-Booten mit ABC-Kampfmitteln insbesondere im Atlantik, Pazifik, arktischen Meer, Nord- und Ostsee, havariert oder versenkt worden. Das Salzwasser frisst sich durch Beton, Metall und setzt sodann die kontaminierten Substanzen frei. Weitere Gefahren für die Ökosysteme stellen aufgegebene Forschungsstationen in Grönland und der Antarktis sowie das Versenken von radioaktivem Müll im Ural, Sibirien und arktischem Meer, dar! 

 

19) Die Lichtverschmutzung

 

  • Die Geschichte der Lichtverschmutzung hatte verschiedene Vorstufen!
  • a) Die Erfindung der Dampfmaschine im Jahre 1710 durch James Watt und deren industriellen Weiterentwicklung ab 1769;
  • b) Am 21.10.1879 patentierte Thomas Edison die Glühbirne;
  • c) Am 27.01.1880 patentierte Thomas Edison die Glühlampe;
  • d) Am 04.09.1882 wurde das erste Elektrizitätswerk der Welt in New York in Betrieb genommen!
  • Sodann wurden in der industriellen Welt die zuvor mit Gas, Petroleum betriebenen Straßenbeleuchtungen, elektrisch unterhalten!
  • Die Straßenbeleuchtungen, die Beleuchtungen ganzer Städte, Wohnungen, Leuchtpfosten, Industrieanlagen (Land, Meer), Autos, Straßenbahnen, U-Bahnen, Laserquellen, LED-Leuchten haben zur Folge, dass der ungetrübte Blick zum Nachthimmel nicht mehr möglich ist!
  • 80% der Weltbevölkerung leiden an der Lichtverschmutzung! In der europäischen sowie us-amerikanischen Bevölkerung sind es sogar 99%!
  • Ausgenommen hiervon sind sogen. Sternenparks, z.B. Rhön (Hessen, Thüringen & Bayern)!
  • Negative Begleiterscheinungen des Lichtsmog sind störende Einflüsse auf Natur, Fauna und Menschen!
  • Als Beispiele dienen Hormon- und Schlafstörungen bei Menschen; Wachstumsstörungen (Tiere & Pflanzen); Orientierungs- und Navigationsstörungen (Zugvögeln, Insekten)!
  • Nach einer Studie nahmen im Zeitraum 2012-2016 die Lichtverschmutzungen weltweit jährlich um 2% zu! Hauptgrund hierfür ist die im Vergleich zur Glühbirne (bis zu 1.000 Stunden) die längere Leistungsdauer des LED (bis zu 100.000 Stunden) und somit energieschonender!

 

20) Die Luftverschmutzung

© Copyright: NASA

 
  • Dieses Bild zeigt eine Aufnahme der Atmosphäre, welche durch die NASA in Zusammenarbeit mit Weltraumsatelliten am 23.08.2018 aufgenommen worden ist! Es zeigt sowohl die durch die Meeresströmungen aufgewirbelte Wassergischt als auch natürliche Aerosole infolge von Vulkanausbrüchen, Waldbränden und Saharastaubs! Desweiteren sind industrielle Aerosole zu erkennen, welche aus Mülldeponien, Automobilabgasen, Schornsteinen, Industrieanlagen, Brandrodungen stammen!
  • Saubere Luft ist ein kostbares Gut!
  • In Deutschland werden in aller Regelmäßigkeit die Grenzwerte der europäischen Kommission für folgende Elemente überschritten: Stickstoff, Feinstaub und zuweilen auch Ozon!
  • Feinstaubpartikel (Mix u.a. aus Stickstoff, Schwefel, Ozon, Kohlendioxid, Vulkanasche) entstehen u.a. aus Kamin-, Holz- und Kohleöfen (Wohnungen), Automobilabgasen, aus Schornsteinen der Wohnungen und Industrieanlagen, Reifenabrieb uvm.!
  • Diese künstlichen Aerosole unterscheiden sich somit von natürlichen Partikeln, welche u.a. Wüstensand, Vulkanasche oder Pflanzensamen transportieren!

 

  • In aller Regelmäßigkeit werden die von der EU-Kommission verabschiedeten Feinstaub-Richtlinien überschritten. In Betracht kommen großflächige Umweltzonen, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge uvm., wie sie bereits in Hamburg (Seit 31.05.2018), praktiziert werden bzw. in Stuttgart (Ab 01.01.2019), in Frankfurt/Main (Ab 01.02.2019), in Bonn (AB 01.04.2019), Köln (Ab 01.04.2019) sowie in Berlin (Ab 01.06.2019) umgesetzt werden müssen!

 

  • Die Ozon-, Stickstoff- sowie Feinstaubwerte werden vor allem bei längeren Hitzewellen sowie bei Inversionswetterlagen überschritten! 
  • Smog, welcher durch das Zusammenspiel von a) Rauch (Feuer oder Schornsteinen), Industrie- und Automobilabgasen sowie b) Nebel entsteht, war in Deutschland ein oft anzutreffendes Phänomen, welches jedoch durch Umweltbewegungen, gesetzlichen Maßnahmen, EU-Richtlinien seinen Schrecken komplett verloren hat, jedoch in Ländern wie z.B. China, Indien durchaus noch gängig ist!
  • Mögliche Gesundheitsrisiken sind z.B. Herz-/Lungen-/Kreislauferkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, erhöhtes Krebsrisiko, Demenz uvm.! Ein weiterer Risikofaktor besteht bei schwangeren Frauen! Im Jahr 2018 wurden Konzentrationen von Feinstaub in der Plazenta gefunden!
  • Die Luftverschmutzung ist für 16% der weltweiten Todesfälle direkt verantwortlich, wobei die Dunkelziffer höher sein dürfte! Zudem steht die Luftverschmutzung sehr in Verdacht, die Luftströmungen (Zirkulationen) zu verändern. Als Beispiele dienen sogen. "Wärmeinseln"!
  • Ein weiteres Risiko bilden schwarze Aerosole, die sich an Gletschern heften und somit den Albedo-Effekt inkl. Eisschmelze der Gletscher, beschleunigen!